Karl Richter

dt. Organist, Dirigent und Chorleiter; Orgelprofessur an der Münchner Musikhochschule 1951-1977; 1953 Gründer des Münchner Bach-Chors; war mit seinen Kirchenkonzerten, Passionen und Messen im In- und Ausland bekannt

* 15. Oktober 1926 Plauen/Vogtland

† 15. Februar 1981 München

Wirken

Karl Richter, ev., entstammte einer sächsischen Pfarrersfamilie. Sein Vater war Superintendent im erzgebirgischen Marienberg, sein Großvater hatte die gleiche Funktion am Freiberger Dom. Bereits als Alumnus der Dresdener Kreuzschule wuchs R. in die große sächsische Bach-Tradition hinein. Anschließend studierte er am Kirchenmusikalischen Institut in Leipzig bei Thomaskantor Karl Straube und bei Günther Ramin, der Straube 1918 als Thomasorganist abgelöst hatte, Orgel und Cembalo. 1949 wurde er mit erst 23 Jahren Ramins Nachfolger als Thomasorganist.

1951 nahm R.etwas überraschend eine Orgelprofessur an der Münchener Musikhochschule an (bis 1977). Im gleichen Jahr schloß er außerdem einen Vertrag als Organist und Kantor an der Münchener St. Markus-Kirche, der bis an sein Lebensende bestand. 1953 gründete er den Münchener Bach-Chor, dessen erste Mitglieder er aus dem Heinrich-Schütz-Kreis rekrutierte, 1955 folgte die Gründung des Münchner Bach-Orchesters, zwei Instrumente, denen R. in der Folge seine ganze Liebe widmete. Als ihm 1956 die Nachfolge Günther Ramins im Amt des Thomaskantors in Leipzig - des höchsten Amtes der protestantischen Kirchenmusik - angeboten ...